Eine ältere blinde Frau sitzt in ihrer Hütte. Ein Baby sitzt auf ihrem Schoß. © CBM

Flussblindheit ist besiegbar

Onchozerkose, umgangssprachlich Flussblindheit genannt, ist eine Infektionskrankheit. Sie wird von der Kriebelmücke übertragen und kann zur unheilbaren Erblindung führen. Arme Menschen sind von der Krankheit besonders betroffen. Denn häufig haben sie keinen Zugang zu sauberem Wasser oder kein Geld für eine medizinische Versorgung. Dabei ist Flussblindheit einfach zu behandeln!

Ursachen und Vorkommen von Flussblindheit

Flussblindheit gehört zu den sogenannten "Big Five" der insgesamt 20 vernachlässigten Tropenkrankheiten (NTD) – neben Trachom, Elefantiasis, bodenübertragenen Wurmerkrankungen (Geohelminthen) und Bilharziose. Von diesen fünf Krankheiten ist die Mehrzahl derer betroffen, die von NTD bedroht sind.

Überträger der Krankheit ist die Kriebelmücke. Sie dient als Zwischenwirt des eigentlichen Erregers, der Fadenwurmart Onchocerca volvulus. Lebensraum der Mücke sind vor allem Ufergebiete schnell fließender Flüsse. Da als eine Krankheitsfolge unheilbare Blindheit droht, wird die Erkrankung auch als Flussblindheit bezeichnet. Am stärksten gefährdet sind afrikanische Staaten südlich der Sahara, einige Länder Südamerikas sowie der Jemen. Mehr als 99 Prozent der infizierten Menschen leben in Afrika.

Krankheitsverlauf und Symptome

Altere blinde Frau mit Stock © CBM
Nachdem Berthine von der Kriebelmücke gebissen wurde, trübten sich ihre Augen immer mehr. Letztendlich erblindete sie unheilbar.

Ist der Erreger einmal in den Körper eingedrungen, produziert er zahlreiche Larven. Die Larven lagern sich im Bindegewebe ab und wandern durch den ganzen Körper, bis zu den Augen. Nach ein bis zwei Jahren sterben die erwachsenen Würmer. Dadurch entsteht eine giftige Reaktion, die schließlich die typischen Symptome auslöst:

Augen

Beim Absterben der Würmer in den Augen entstehen Entzündungen. Die Augen trüben sich immer mehr und nach einer gewissen Zeit erblindet man für immer.

Haut

Betroffene Hautstellen beginnen zu jucken. Es kommt zu Hautauschlägen, Entzündungen, Schwellungen und Läsionen. Dies schädigt die Haut, sie wird dünn wird und weist Anzeichen von vorzeitiger Alterung auf. In dem Zusammenhang spricht man auch von "Echsen-Haut".

Der Bedarf ist riesig

Schätzungen der WHO zufolge sind 20,9 Millionen infiziert. 1,15 Millionen Menschen haben durch Onchozerkose einen Sehverlust erlitten oder sind unheilbar blind durch die Spätfolgen des Insektenbisses. Dabei können wir Menschen wie Berthines Enkel davor bewahren, unnötig zu erblinden: Bereits eine Dosis des Medikaments Mectizan pro Jahr reicht aus, um die Parasiten zu töten und so zu verhindern, dass Menschen an der Flussblindheit erkranken.

Die CBM kämpft gegen Flussblindheit

Die CBM setzt sich dafür ein, dass Menschen, die in Gefahrengebieten leben, das Medikament erhalten. Allein im Jahr 2021 konnten wir an 34,5 Millionen Menschen Mectizan ausgeben. Wenn alle Menschen in den gefährdeten Gebieten Mectizan erhalten, lässt sich Flussblindheit sogar ganz stoppen – für immer! 

Dafür brauchen wir Ihre Hilfe! Gemeinsam können wir Augenlicht retten und Flussblindheit besiegen!